14.08.2005 – Startschuss für die hessischen Teilnehmer zur transnationalen
Kanutour auf der Moldau (tschech. Vltava)mit Tschechischen, Hessischen und Thüringer
NaturFreunden und solchen die es noch werden wollen. Ziel ist Vyssi Brod. Hier
soll unser gemeinsamer Trip beginnen. Hier treffen wir uns am darauf folgenden
Tag mit unseren Freunden aus Thüringen. Die Tschechischen Naturfreunde
sind auch schon da und heißen uns willkommen.
Dana und Natalie machen sich gleich auf den Weg, um für das Abendessen
zu sorgen. Währendessen bauen die Teilnehmer ihre Schlafquartiere und wir
gemeinsam das Küchenzelt auf. Dann werden Nudeln gekocht und eine einmalig
leckere Tomatensoße. Mjamm… Ein kleines Lagerfeuer haben wir auch
noch gezaubert.
Am nächsten morgen ist das Wetter leider nicht besser. Der Regen ist einfach
zu stark um Kanu zu fahren und auch die Tschechischen Naturfreunde raten davon
ab. Trotzdem können wir schon einmal unsere Boote inspizieren. Wir werden
die Woche auf Kanadiern für zwei Personen fahren. Schwimmwesten und ein
wasserdichte Tonne je Boot bekommen wir auch gestellt. Das Mittagessen ist nun
mehr das erste Highlight des Tages. Nachmittags ging es ab ins Aqua-World in
Lipno. Nach dem Badespaß verbringen wir auch noch diesen Abend im Fluge.
In einer kleinen Kneipe gibt’s tschechischen Folklore und jede Menge Geschichten
der letzten Kanutour in Tschechien.
Am Mittwoch ist es endlich so weit. Während die Teilnehmer aufstehen und
ihre ersten Sachen zum Kanu fahren einpacken, haben Dana und Matthias Frühstück
vorbereitet. Mit leckeren Wurstpastetchen, Marmelade und Hörnchen sind
wir bestens für den Tag gestärkt. Los geht’s, auf ins frische
Nass!
Unsere erste Tour führt uns von Vyssí Brod bis nach Rozmberk Die
Moldau lässt sich bis jetzt noch sehr gemütlich befahren. Der Fluss
ist relativ breit, und an den Ufern ragen Felsen in die Höhe. Mit leichter
Strömung geht es rasch vorwärts. Und selbst die Anfänger unter
uns kommen sofort mit den Booten und der Vlatava gut zurecht. Zwischendurch
haben wir dann ein Mittagspicknick eingelegt und den ersten Smasny Syr mit Tatarska
Omarceka verkostet. Als wir dann abends am neuen Campingplatz angekommen sind,
waren auch schon wieder die ersten nassen Hosen trocken. Nachdem alles aufgebaut
ist gibt es zum Abendbrot lecker Fischstäbchen, Kartoffelbrei und Bohnensalat.
Und diesmal waren auch die Toiletten reinster Luxus – man brauch nicht
mal spülen! Bei einem schönen Lagerfeuer haben wir mit internationaler
Gitarrenmusik den Tag ausklingen lassen.
Nun ist es schon Donnerstag, und unser heutiges Ziel ist Ceský Krumlov.
Die Stadt, Unesco Weltkulturerbe, bezaubert nicht nur durch ein einzigartiges
Schloss mit einer Steilwand, die neben der Moldau, mehr als 50 Meter in die
Höhe ragt. Auch die vielen Bootsrutschen auf den Weg in die sagenhafte
Stadt haben die meisten Trocken überstanden. Trotzdem waren Kanu - ,Packsack-,
und Paddelrettungsaktionen in der Moldau an der heutigen Tagesordnung und zeigte,
das Thüringer, Hessen und Tschechien beim Paddeln die gleiche Sprache Sprechen.
Den Nachmittag verbracheten wir dann damit die Stadt noch genauer zu erkunden
und jede menge Fotos zu schiessen. Die Gebäude in der Altstadt sind mit
wunderschönen Fachwerk und jede Menge Malereien aus dem vorherigen Jahrhundert
geschmückt. Auch kann man in den vielen Antiquitätenläden den
einen oder anderen Schatz ergattern oder einfach in einem der zahlreichen Wirtshäusern
böhmische Knödel mit Sauerkraut und Braten genießen.
Der nächste Tag brachte uns wieder einen sonnigen Morgen mit jeder Menge
neuer Kraft für die bevohrstehende Strecke. Wieder brachten Bootsrutschen
einen heiden Spaß und einige gekeenterte Boote. Es sind die kleinen Walzen
am Ende einer solchen Rutsche, die die Boote zum kippen bringen. Doch zeigten
uns vor allem die tschechischen Teilnehmer, wie man mit viel Geschick trocken
bleibt. Bei einem Picknick im Grünen konnte man die Sonne richtig genießen
und fast einen Sonnenbrand bekommen. Abends gab es dann böhmische Knödel,
leckeren Gulasch und knackigen Salat. Und auch der Campingplatz lies keine Wünsche
offen. Jede Menge saubere Toiletten, und Duschen mit viel warmen Wasser für
wenig Kronen. Das belohnt das lange Durchhalten der Schlechtwettertage am Anfang
der Woche.
Nun ist der letzte Paddeltag der Kanutor. Heute geht es von Zlatá Koruna
nach Borsov. Dort werden wir zum letzten mal unser Lager aufbauen. An der Moldau
türmen sich nun alte Industrieanlagen rechts und links in die Höhe,
die wie verlassen scheinen, doch noch immer einen heiden Lärm machen. Die
Moldau ist jetzt sehr steinig geworden, somit ist jetzt bestes Teamwork gefragt.
Der Vorderman muss gut das Wasser beobachten und der Hintermann blitzschnell
reagieren und ordentlich lenken können. „Gut aufpassen...“
tönt es vom Kanut, ein Boot weiter vorne. Und so bleibt man nicht mitten
im Fluß an einem Stein hängen oder landet sogar im Wasser.
In Borsov angekommen, bereiten wir das schon mal den Kartoffelsalat für
das Abendessen vor. Die TeilnehmerInnen sind derweile Holz sammeln. Gegrillte
Würstchen sind immer wieder ein Highlight auf einer Kanutour. Somit verbringen
wir auch den letzten Abend einer Internationalen Ferienfreizeit gemeinsam am
Lagerfeuer und schwärmen schon vom nächsten Jahr,bis der Wolkenbruch
den Platz in eine morastige Matschpampe verwandelt und wir den Schwerpunkt in
die Campingplatzkneipe verlagern. Und auch das in der Nacht aufziehende Unwetter
hat uns die Zuversicht nicht genommen, daß wir auch im nächsten Jahr
dem magischen Ruf der tschechischen Flussgötter folgen werden. AHOI.
Matthias Birle/Hubert Barteska
|